Samstag, 8. Dezember 2012
BACCA shule macht Ferien
Weihnachten ist nah, und keine Spur von Schnee hier. Der Planet sticht jeden Tag, als gelte es 1000 Photovoltaikdächer zu besonnen. Ausgerechnet hier gibt es aber so gut wie keine. Die verbreitetste Energiequelle ist nach wie vor Holzkohle. So schädlich das ist: ein trauliches Licht erzeugt sie durchaus in der Dunkelheit. Richtige Adventsstimmung mag trotzdem nicht aufkommen, auch wenn hier Ende dieser Woche die Schulferien beginnen.
Jetzt ist Ende des Schuljahres, heute war die Entlassfeier für ein Drittel unserer 150 Schüler, die an primary schools übergehen.
Abgänger
Heute nicht mehr in Schulkleidung = als Abgänger herausgeputzt.

Dazu sind auch die Eltern und Verwandten gekommen. Festessen in Form von Reis mit Gemüse-/Kokossoße wurde gestern in unserer Makutihütte schon vorbereitet.Die Kinder erhalten zur Feier des Tages das Brunnenwasser mit Sirup gesüßt. Sie haben auch ein paar Aufführungen eingeübt und haben das Kinderlied „Ein kleiner Matrose“ zum Besten gegeben, das wir seit Wochen zusammen gesungen hatten. Wegen der begleitenden Gestensprache ist das Lied ein Renner bei den Kindern.
Vorf
Bei so viel Andrang können den starker letzter Auftritt für BACCA gar nicht alle sehen.

Den Ernst der Sache zeigten dann Urkunden, in denen die Leistungen der Kinder dokumentiert sind. Dazu waren diese Woche Prüfungsbögen mit durchaus anspruchsvollen Aufgaben auszufüllen gewesen. Ich staune immer wieder, was diese kleinen Kinder schon an Wissen haben.
Abduli
Abduli im vollen Ornat, mit der stolzen Verwandtschaft

Die obere Hälfte von ihnen ist weiter als die untere bei uns nach der zweiten Grundschulklasse.
Zum neuen Schuljahr ab Mitte Januar sollen keine Kinder aufgenommen werden. 100 Kinder sind immer noch genug für zwei Lehrerinnen! Die dritte ist vor einem halben Jahr abgesprungen, nachdem monatelang keine Löhne bezahlt werden konnten. Auch bei anderen Dienstposten hatte es aus diesem Grund Wechsel gegeben.
Seit Herbst war eine Lohnzahlung dank einiger Spenden fast vollständig möglich. Der Dezember ist noch ungesichert, aber wir hoffen gerade in diesem Monat noch auf den Eingang einiger Spenden.
Zur Erinnerung: das deutsche Spendenkonto hat die Nummer 19865410 bei der HypoVereinsbank, BLZ 850 200 86.
Die Löhne sind bei BACCA seit drei Jahren nicht angehoben worden. Das hat zu einem schmerzhaften Kaufkraftverlust geführt, denn die Inflation hat in diesem Jahr bis zu 20% betragen und war zuvor teilweise sogar höher. Darum sollen die Löhne ab Januar linear um 33 Prozent angehoben werden. Die Lohnsumme wird dann monatlich bei 573.000 Schilling liegen.
Dies entspricht etwa dem Wert von 286 Euro und klingt nach wenig. Aber BACCA ist ganz auf Spenden angewiesen, und noch ist völlig ungewiss, was im Laufe des Jahres hereinkommt. Im jetzt zu Ende gehenden Jahr wurden die noch kleineren Lohnkosten zu gut der Hälfte durch Spenden aus der Schweiz gedeckt, ein kleinerer Betrag durch die East Africa Foundation in New York, der Rest über das deutsche Spendenkonto und von mir. Die Amerikaner stellten über einen Mittelsmann auch das Material für die Schulspeisung und einige Lernmittel zur Verfügung.
Im Januar, zum Schuljahresbeginn, werden besonders viele Spendeneinnahmen gebraucht. Für die verbleibenden 100 Kinder muss Ersatz beschafft werden für die abgetragene Schulkleidung. Hefte und Stifte stehen an, und sehr wünschenswert wäre es, der allerbedürftigsten Hälfte der 50 Abgänger eine Erstausstattung für die Primarschule zu geben. Die Kosten dafür betragen alles in allem knapp 750 Euro. Spenden sind auch dafür nötig und sehr willkommen.

Neben den laufenden Ausgaben sollten die Klassenräume renoviert und als Lärmschutz Zimmerdecken eingebaut werden. Darüber hinaus wäre die Fertigstellung des begonnenen Anbaus und damit eines dritten Klassenzimmers sehr wünschenswert. Ersatzbeschaffungen sind fällig bei Lehrmitteln, aber auch bei Koch- und Essgeschirr und bei Reinigungswerkzeugen. Schließlich wollen wir an 4 Plätzen in Bagamoyo Informationskästen aufstellen = zur eigenen Mitgliederwerbung, aber auch zur Vermietung kleiner Werbeflächen, zum Beispiel an Gewerbetreibende. Ein Informations- und Werbemedium dieser oder auch anderer Art gibt es bislang nicht in Bagamoyo. Für all diese Investitionen will ich gezielte Förderanträge stellen bei deutschen Hilfsorganisationen und hoffe auf Zustimmung.

... link (0 Kommentare)   ... comment