Mittwoch, 2. Januar 2013
Small is beautiful
In knapp zwei Wochen beginnt das neue Schuljahr. Darum habe ich mich heute endlich daran gemacht, die beiden Schultafeln neu zu streichen, auch wenn mein Quallenbein noch immer nicht ganz erholt ist. Den Verband habe ich einfach mit einer Plastiktüre abgedeckt. Als ich kurz nach acht in die Schule kam, war ich nicht schlecht erstaunt, dass ich neben der Haupt-Lehrerin Editha knapp zwanzig BACCA-Kinder vorfand. Sie macht auch in den Ferien fast durchgehend „Schule“ mit einigen lernbegierigen Kindern. Die waren eifrig dabei, Rechenaufgaben von der Tafel abzuschreiben. Auch ein, zwei Neue entdeckte ich unter ihnen. Dabei wollten wir doch gar keine neuen Kinder aufnehmen. Aber Editha kann offensichtlich nicht Nein sagen. Zu der Lehrerin, die keine Ferien zu brauchen scheint, passt ja auch ganz gut, wenn sie weit überfüllte Klassen versorgt.

Die Schultafeln sind einfach mit Gips auf die Wand aufgetragen und gestrichen. Als ersten Schritt habe ich heute Löcher, Risse und Unebenheiten mit Gips ausgeglichen, dann mit der breiten Spachtel und Sandpapier eingeebnet und schließlich einen ersten Anstrich mit schwarzer Tafelfarbe aufgebracht. Morgen will die die Oberflächen noch einmal schmirgeln und dann den zweiten Anstrich machen – falls nötig, auch noch einen dritten. Für meinen Solarkocher bleibt in dem Vier-Liter-Eimer auf jeden Fall genug Farbe übrig.

Dies ist kein abstraktes Werk, sondern der Anfang einer tauglichen Schultafel!

Zur Pause machte Editha für die Kinder einen Aufguss aus Elefantengras, von dem auf dem Schulgrundstück genügend wächst. Das Elefantengras gibt einen angenehm frischen, zitronigen Geschmack. Der Tee für die Kinder war mir etwas zu süß, aber ich nahm ein Büschel von dem Gras mit heim und produzierte ohne Zucker einen wunderbaren Aufguss. Das werde ich jetzt öfter machen. Wenn man weiß, wonach man zu suchen hat, findet man das Gras überall.

Noch etwas anderes habe ich vor kurzem schätzen gelernt: die kleinen, gänseeigroßen Mangos, die es zurzeit im Überfluss gibt. Für meinen Fruchtsalat hatte ich immer möglichst große Expemplare gekauft, die viel Fruchtfleisch in die Schüssel bringen. Von den kleinen habe ich zu Weihnachten beim Obstkauf einige als Dreingabe erhalten. Gleich die erste davon habe ich als wahren Geschmackshammer erlebt. Meiner Lebtag habe ich noch keine Frucht genossen, die einen ähnlich intensiven, wunderbar angenehmen Geschmack auf die Zunge bringt. Zwischen der Außenhaut und dem großen Kern ist nicht wirklich viel Fruchtfleisch – aber das wenige hat es in sich. Also kaufe ich jetzt immer große Mangos für den Obstsalat und ein paar kleine als Gaumen-Aufreger zwischendurch.

Sooo klein sind diese Geschmacksbomben!

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